Celluloseether verleihen Nassmörtel eine hervorragende Viskosität, erhöhen die Haftung des Nassmörtels am Untergrund deutlich und verbessern die Standfestigkeit des Mörtels. Sie werden häufig in Putzmörtel, Ziegelbindemörtel und Außendämmsystemen eingesetzt. Die verdickende Wirkung von Celluloseethern kann zudem die Antidispergierfähigkeit und Homogenität frisch gemischter Materialien erhöhen, Materialablösung, Entmischung und Wasserabsonderung verhindern und in Faserbeton, Unterwasserbeton und selbstverdichtendem Beton eingesetzt werden.
Die verdickende Wirkung von Celluloseethern auf zementgebundene Materialien resultiert aus der Viskosität der Celluloseetherlösung. Unter gleichen Bedingungen gilt: Je höher die Viskosität des Celluloseethers, desto besser die Viskosität des modifizierten zementgebundenen Materials. Eine zu hohe Viskosität beeinträchtigt jedoch die Fließfähigkeit und Verarbeitbarkeit des Materials (z. B. bei Klebeputzmessern). Selbstnivellierende Mörtel und selbstverdichtender Beton, die eine hohe Fließfähigkeit erfordern, benötigen Celluloseether mit niedriger Viskosität. Zudem erhöht die verdickende Wirkung von Celluloseethern den Wasserbedarf zementgebundener Materialien und erhöht die Mörtelergiebigkeit.
Die Viskosität von Celluloseetherlösungen hängt von folgenden Faktoren ab: Molekulargewicht des Celluloseethers, Konzentration, Temperatur, Schergeschwindigkeit und Prüfmethode. Unter gleichen Bedingungen ist die Viskosität der Lösung umso höher, je höher das Molekulargewicht des Celluloseethers ist. Je höher die Konzentration, desto höher die Viskosität der Lösung. Bei der Verwendung muss darauf geachtet werden, eine Überdosierung zu vermeiden, da dies die Verarbeitungseigenschaften von Mörtel und Beton beeinträchtigen könnte. Die Viskosität von Celluloseetherlösungen nimmt mit steigender Temperatur ab, und je höher die Konzentration, desto größer der Einfluss der Temperatur. Celluloseetherlösungen sind üblicherweise pseudoplastische Flüssigkeiten mit der Eigenschaft der Strukturviskosität. Je höher die Schergeschwindigkeit im Prüfverfahren, desto geringer die Viskosität, wodurch die Kohäsion des Mörtels unter Einwirkung äußerer Kräfte reduziert wird, was die Abstreiffähigkeit des Mörtels begünstigt und ihm gleichzeitig eine gute Verarbeitbarkeit und Kohäsion verleiht. Da es sich bei der Celluloseetherlösung um eine nicht-newtonsche Flüssigkeit handelt, können die Testergebnisse für die gleiche Celluloseetherlösung je nach Prüfmethode, Instrumentierung oder Testumgebung für die Testviskosität stark voneinander abweichen.
Veröffentlichungszeit: 01.04.2022